Soeben habe ich festgestellt, dass ich schon lange nichts mehr geschrieben habe! Wie immer, ist das kein Anzeichen von Faulheit. Im Gegenteil, es geht ziemlich rund! Das Leben bietet mir immer wieder Überraschungen und auch neue Erfahrungen, die mir die Gelegenheit geben, etwas dazu zu lernen. Ja, es hört nicht auf — bis ins hohe Alter, wovon ich behaupte, noch weit entfernt davon zu sein. 😉 Nur meine ich, mit 15 hätte ich nie gedacht, dass man mit 49 noch immer so lebendig sein kann und immer wieder vor einem Neuanfang stehen würde. Aber so ist es. Und es passt mir auch. Sonst wäre es ziemlich langweilig — für mich, zumindest. Jeder ist anders!
Das neue Jahr hat für viele Menschen recht turbulent angefangen. So habe ich den Eindruck gewonnen, Veränderung steht für viele an. Es tut sich etwas, ob sie wollen oder nicht. Manche Herausforderungen sind unangenehm und überhaupt nicht willkommen, aber wenn die Person sich fragt: Was kann ich davon lernen? Was bietet mir diese Situation an Erfahrung und Erkenntnis? — daraus kann wahrhaftig ein neuer Erfahrungsschatz entstehen.
Für mich ist das alte Jahr mit einer nervigen, 3-wöchigen Bronchitis zu Ende gegangen. Die erste Woche habe ich es ignoriert, weiter gearbeitet, und viele Nickerchen zwischendurch gemacht. In der zweiten Woche meinte ich, es kann einfach nicht mehr lange dauern — und machte weiter. Anfang dritter Woche war ich mit meiner Tochter beim Arzt und dachte, „Wenn ich eh schon hier bin, könnte ich mich anschauen lassen.“ Der Arzt wollte mich sofort krank schreiben, dennoch war ich optimistisch. Ich nahm die Medikamente und ging zur Arbeit. Endlich kam ich am nächsten Tag zur Vernunft und ging wieder zum Arzt, um doch den Krankenstand den ich dringend brauchte einzufordern.
Das Kranksein zwang mich dazu, genauer hinzuschauen. Was mache ich? Wie teile ich meine Zeit ein? Wie kann ich besser auf mich schauen? Es brachte auch die Erkenntnis, dass es niemandem hilft, wenn ich mich kaputt mache. Ich schleppte mich zwar zur Arbeit, war aber nicht wirklich fit. So nützte ich ein paar freie Tage, um mich zu erholen und habe viel geschlafen. Die Feiertage dazwischen waren auch ganz nett.
Jetzt bin ich wieder bei Kräften und habe hoffentlich daraus gelernt. 🙂 Das ist wirklich ein Dauerthema bei mir: Was sind die Anforderungen? Was erwarte ich von mir? Welche Verantwortung übernehme ich? Wie setze ich Prioritäten? Wie gehe ich mit meiner Energie um?
Ich lerne dazu! Gestern bekam ich eine Anfrage für einen erweiterten Aufgabenbereich bei der Arbeit. Es würde mich interessieren, aber momentan habe ich keinen Kopf dafür — und auch keine Zeit. Ich sagte zu, aber dachte zuerst nach, wann es wirklich passen würde — erst wenn die eine Ausbildung fertig ist. Ende Mai. Das war ein wichtiger Schritt. Mir geht es gut dabei. Sie wissen, wann sie mit mir rechnen können. Und so habe ich das Gefühl, dass ich dann eine qualitative Arbeit auch leisten kann.
Das kennen sicher manche von euch. Allen anderen sagt man, dass sie auf sich gut schauen sollen. Verständnis kommt auf und sie werden ermutigt, mal langsamer zu treten und „Nein“ zu sagen. Aber selbst???!! Manchmal tut es einfach gut, abzuschalten und den Himmel zu bewundern. Deshalb poste ich heute auch ein Foto mit. 🙂