Täglich loslassen, täglich ein Gedicht

Auf meinem Dreamwings/Traumflügel Blog poste ich täglich ein Gedicht. Das war nicht geplant. Ich habe erst eine Woche davor erfahren, dass der April in meiner Heimat der "Monat der Poesie" ist. Eines meiner lang geplanten Projekte war es, die Zetteln mit Gedichtefetzen durchzugehen (die ich in den letzten Jahren und Jahrzehnten geschrieben hatte und "irgendwann" überarbeiten wollte) und fertigzustellen.  Es gab eine Sammlung von ihnen, die in einem Ordner verstaut waren.  (Das vorherige Projekt bestand darin, möglichst viele Papierfetzen aus den verschiedenen Notizbüchern, Schubladen, Büchern usw. zu sammeln und an einem Ort aufzubewahren.)

Spontan inspirierte mich die Idee der National Poetry Month zu bestimmen, dass "irgendwann" eingetroffen war. Ich habe die Seiten durchgesehen und die nötigen Überarbeitungen gemacht. Mir ist aufgefallen, dass „die Vergangenheit loszulassen“ (zusätzlich zu den "Geschichten anderer Leute") ein Schwerpunkt darstellt.  Rilke sagte, dass wir über das schreiben sollen, was wir wissen, und das habe ich mir wirklich zu Herzen genommen, als ich seine Worte vor fast vierzig Jahren in seinem Buch "Briefe an einen jungen Dichter" las.  Also schrieb ich fast exzessiv über das Loslassen. Jeder, der den Prozess des Loslassens von irgendetwas erlebt hat - sei es von einer Person, einem Haustier oder einem geschätzten alten Gegenstand - weiß, dass es normalerweise nicht an einem einzigen Tag abgeschlossen ist.

Heute kam ein neuer Gedanke. All die Dinge, von denen ich dachte, dass ich sie verpasst habe, auf die mich mein Glück wirklich hingewiesen hätte, aber ich bin nie dorthin gegangen: Vielleicht war es nicht bestimmt! Wie wäre es damit?! Es gab im Laufe der Jahre so viele Indikatoren, die mich denken ließen: "Warum bist du nicht dorthin gekommen? Warum bist du nicht dorthin gegangen?" Es war alles so nah und blieb dennoch in unerreichbarer Entfernung. Jahrelang habe ich mir Vorwürfe gemacht. Vielleicht hat es einfach nicht sein sollen!!! Wie wäre es mit einem Perspektivenwechsel? Ich habe es nicht vermasselt. Es sollte gar nicht sein!

Es gab einen Grund, warum ich nicht dabei war, obwohl ich nicht weiß, was es ist. Aus irgendeinem Grund ist es jetzt an der Zeit, all diese Dinge gründlich zu entdecken und zu erforschen, was bedeutet, dass ich in letzter Zeit viele Bücher lese. Vielleicht war ich damals einfach zu krank. Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall scheint es, dass jetzt die richtige Zeit ist und sich die Gelegenheit bietet, viel zu entdecken, weil es mich brennend interessiert und nicht, weil ich denke, ich "sollte" dieses oder jenes lesen bzw. erforschen, weil meine große Heldin davon fasziniert war.  Ich finde die Dinge für mich selbst heraus. Ich merke, dass wir tatsächlich viel gemeinsam haben und uns für ähnliche Sachen interessieren. Wahrscheinlich geht es vielen Leuten so. Die Bücher, die wir lesen und die uns inspiriert haben, die Figuren wie Josephine March von Louisa May Alcott oder die Bücher der Bronte Schwestern. Es verbindet uns alle, und das ist eine schöne Sache, wenn so viele Menschen auf diesem Planeten dadurch verbunden sind. Das ist mein Gedanke für heute.

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