Was steht an?

Kommt es dir bekannt vor? Im Kopf schwirren ganz viele Sachen herum, was du irgendwann tun willst/sollst, wenn du mal Zeit hast. Dann hast du einen freien Tag und dir fällt nichts ein, was du tun könntest. Natürlich wenn der — möglicherweise verplemperte — Tag vorbei ist, fällt dir doch das ein, was du machen hättest können. Also, ich kenne das!

Seit Donnerstag habe ich Urlaub, wobei ich Freitag den ganzen Tag auf Weiterbildung war, und Samstag und Sonntag ebenfalls mit Weiterbildung beschäftigt war. Also hat der richtige Urlaub erst gestern Abend begonnen.

Das Ziel dieses Urlaubs ist: Erholung. Zweitens möchte ich mit einer Diplomarbeit beginnen. Sonst habe ich nichts vor. Gestern habe ich zwei Filme angeschaut: „Sinn und Sinnlichkeit“ (Jane Austen) und „Gilbert Grape“. Als Jugendliche habe ich einige Bücher von Jane Austen gelesen. Das war schon ein erster Schritt Richtung Erholung. Es besteht kein Zwang, etwas Sinnvolles zu tun. Filme anschauen ist nett und entspannend. Und bei den beiden Filmen, gab es Denkanstöße zu genuge.

Bis zum einschlafen beschäftigten mich Gedanken über Integrität, Aufrichtigkeit, Klarheit und Verantwortung. Die zwei letzteren Begriffe sind schon länger Thema. Als ich vor einer Woche im Meditationsraum im tibetischen Kloster saß, kamen sie schon deutlich zum Vorschein.

Heute habe ich ganz lange geschlafen und nach dem Frühstück eine Weile gelesen und Tagebuch geschrieben. Da kam mir zwischendurch die Idee, eine Liste zu schreiben. Es ist keine „zu erledigen“ Liste im klassischen Sinne, sondern eine Liste der Möglichkeiten. Es sind einige Dinge drauf, die schon länger anstehen, aber nichts Dramatisches. (Zum Beispiel: Schuhbändel kaufen. Seit ca. 8 Monaten aktuell aber offensichtlich nicht dringend!) Es sind ganz einfach Ideen, was ich erledigen könnte, falls ich gerade Lust dazu habe — als vorbeugende Maßnahme, damit ich nicht erst am Wochenende drauf komme, was ich „eigentlich“ tun hätte wollen.

Am Rosenstrauch sind sechs Knospen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Sie sind noch ziemlich am Anfang, aber manche sind schon so weit, dass sie einen herrlichen Duft ausströmen. Da mein Hauptziel für diese Woche Erholung ist, bin ich schon zufrieden, dass ich jeden Tag die Knospen und Blüten beobachten — und mich sehr darüber freuen kann. Seit ich heute aufgestanden bin, hat sich eine schon etwas geöffnet. Der Duft ist berauschend!!!

2 Antworten zu “Was steht an?

  1. Hi,
    das hast Du wieder schön und passend geschrieben.
    Ich glaube, das hat auch etwas damit zu tun, dass wir älter geworden sind und weniger Zeit haben für alles. Ich vergleiche das immer mit Kindern, obwohl ich selber keine habe. 😉
    Ich denke, bei Kindern ist es so, dass diese sich etwas vornehmen und dies auch gleich umsetzen und zwar können sie das, weil sie sich nicht so viel vornehmen sondern immer nur eine oder vielleicht zwei Dinge. Und dann sind es sicherlich auch keine unerreichbaren Dinge, sondern kindlich einfache Dinge.
    Ich wünschte mir das manchmal zurück, die Unbeschwertheit … meistens ist doch alles gelungen, was man sich als Kind vorgenommen hat:
    Ich setze mich jetzt auf mein Fahrrad, binde an den Lenker ein Seil und „reite“ dann mal die Straße entlang … denn mein Fahrrad ist jetzt ein Pferd! 😉
    Ich baue mir in der Sandkiste ein Auto … vier Sitze in den Sand gehügelt und schon geht es los … 😉

    u.s.w.

    Ach ja, und das gönne ich mir ab und zu auch mal … ich sehe meinen Balkonblumen beim Wachsen zu … 😉

    Liebe Grüße

    • Hallo! Danke für deine Zeilen! Ich glaube, du hast Recht. Kinder sind noch unverdorben und überlegen nicht, was sie tun „sollen“ sondern worauf sie Lust haben — und sie tun es. Gestern habe ich einiges weitergebracht — habe sogar sechs Sachen auf der Liste schon durchstreichen könnenn — schon 1/3 mit Leichtigkeit erledigt! Wie ein Spiel: Was könnte ich alles effektiv erledigen? Natürlich besteht unterschiedliche Komplexität bei den Eintragungen — es wäre doch blöd wenn alles zeitintensiv und mühsam wäre! 😉 Kinder befinden sich auch stark im Hier und Jetzt — das macht auch einen Unterschied!
      Ach, das was du mit dem Fahrrad erzählst erinnert mich an etwas! Ich habe als Kind ganz kurze Haare gehabt (weil ich sie nicht kämmen wollte) und habe dann irgendwelche weiche, fließende Stoffreste um den Kopf gewickelt — für lange Haare — und bin mit dem Fahrrad durch die Gegend gefahren. Herrlich!
      Liebe Grüße 🙂

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