Knapp bei Kassa als Motivation

Irgendwann, irgendwo habe ich ein Mantra gelesen und notiert: Om Namah Shivaya. Es bedeutet so viel wie „Betet und bietet den Shiva an. Sein Blick zerstört negative Gewohnheiten und Überzeugungen. Er kann die Gesetze des Schicksals ändern und karmische Bindungen brechen." Das war genau das, was ich heute brauchte!

Derzeit kommt es bei vielen vor, dass sie (hoffentlich vorübergehend) knapp bei Kassa sind. In diesem Sinne, was gibt’s Besseres als eine Liste aller Dinge, die ich tun kann, ohne Geld auszugeben, zu schreiben? Es ist auch gut im Sinne der Nachhaltigkeit.

Meine Liste:
•	alte Nähstoffe aufbrauchen 
•	Singen und Gitarre üben
•	alle Lebensmittel in der Speisekammer und im Küchenschrank aufbrauchen
•	ausgiebiger Sommerputz
•	diverse Schreibprojekten
•	alte Ordner durchschauen und ausmisten
•	im Wald spazieren gehen
•	Tanzen in der Wohnung

Die ersten beiden Elemente sind klar. Für das Essen nahm ich Inventar und plante einige Mahlzeiten, die ich damit zubereiten kann. Natürlich ist es notwendig, frisches Obst, Gemüse und Brot zu kaufen, aber ich kann es auf ein Minimum beschränken. Die Schreibprojekte sind einerseits neue Ideen, aber auch Seiten und Papierfetzen mit Gedicht- und Liedideen, die sich in einem Notizbuch für "irgendwann, wenn ich dazukomme" gesammelt haben. Der Sommerputz muss noch genauer beschrieben werden.

Meine Liste für den Großputz ist sehr ausführlich. Eine lange, detaillierte Liste bedeutet, dass es noch mehr zum Abhacken gibt. Wenn die Motivation eher gering ist, wird die Liste proportional detaillierter, z.B. „obere Schublade im Schlafzimmerkommode“. Dadurch ist ein schneller Erfolg in motivationsarmen Zeiten garantiert – und unerlässlich, denn sonst geht gar nichts vorwärts.

Im Wald spazieren und Tanzen in der Wohnung mache ich eh schon. Jetzt könnte ich beide etwas öfter machen, und vielleicht noch eine Freundin dazu einladen. Das ist auch eine schöne Art, Zeit miteinander zu verbringen.

Disziplin
Ich bin erstaunt, wie viel Disziplin erforderlich ist, um die größeren Aufgaben zu beenden, weshalb ich kleinere Schritte vorziehe – wie bei der Liste für den Sommerputz. Es ist verlockend, ein paar Details "für später" zu lassen, vor allem wenn ich müde und hungrig werde. Dann muss ich eine Pause machen und darf noch nicht abhacken!

Es ist eine zarte Balance: motiviert zu bleiben, ruhig und effizient zu arbeiten, das große Ganze zusammen mit dem Ziel-Termin im Blick zu behalten, aber auch das Tempo zu akzeptieren. Ich habe es nicht eilig und möchte den Prozess wirklich genießen. Am Ende des Tages bewundere ich die getane Arbeit. Dann denke ich darüber nach, was der nächste Schritt sein wird.

Teilweise um Geld zu sparen, aber auch um Verschwendung zu vermeiden, ist jetzt eine gute Zeit zum Essensvorräte aufbrauchen. Es fordert mich, kreativ zu sein und teilweise neue Rezepte zu erfinden, und hilft dabei zu verhindern, dass Lebensmittel ablaufen. Das mache ich in regelmäßigen Abständen, egal ob ich Geld sparen will oder nicht. So ist es mir gelungen, den Kühlschrank und die Tiefkühltruhe fast zu leeren und dann abtauen und gründlich putzen. Jetzt sehen beide so frisch und neu aus!