Anderen helfen

Das Leben hat mir reichlich Gelegenheit geboten zu entdecken, dass ich niemandem "helfen" oder ändern kann, um auf den Weg zu bringen, von dem ich denke, dass er gut für ihn wäre. Durch das Erlernen dessen ist ein Gefühl der Gelassenheit entstanden. Es ist eine angenehme Erfahrung, sich zurückzulehnen und einfach zu beobachten, wie sich jemand entwickelt und seinen Weg findet – sei es das eigene Kind, ein Elternteil, ein Geschwister oder eine Freundin. Wir müssen nicht ständig Ratschläge geben. Manchmal müssen wir einfach nur da sitzen und zuhören und da sein, vielleicht ein paar Fragen stellen – vorzugsweise Fragen ohne Hintergedanken. Dann kann dieses Wachstum eine schöne Sache sein, die man erleben oder bezeugen kann, und ich denke, das ist auch Liebe.

Valentinstag

Bis jetzt habe ich es geschafft, zu schweigen. Aber der Valentinstag dauert noch fünf Minuten und ich muss doch etwas sagen. Für mich ist es reine Geschäftmacherei. Okay, es stimmt, meine Beziehung ist nicht gerade zu beneiden, vielleicht hängt es damit zusammen. Ich bin recht zynisch geworden. Doch glaube ich das nicht. Ich glaube, dass wenn ich jemanden Liebe, dann ist diese Liebe das ganze Jahr hindurch spürbar. Dazu braucht es keine Schokolade, Blumen, Schmuck oder andere teuere Geschenke. Ich brauche keinen solchen Liebesbeweis. Das ist nur meine bescheidene Meinung.

Aber die Liebe ist etwas ganz wunderbares! Darin besteht für mich kein Zweifel.

Über die Selbstfindung: Liebe und Selbstliebe

Es gab einmal eine Zeit, da hätte ich es nie für möglich gehalten, dass ich einfach ich selbst sein kann. Es dauerte unglaublich lange, dieses Selbst zu erkennen und zu akzeptieren. Rückblickend scheint mir das verrückt zu sein, dass ich mich ändern wollte. Doch glaubte ich an die Notwendigkeit, denn ich war nicht gut genug, so wie ich war.

 

Letztes Jahr entdeckte ich einen alten Liebesbrief. Eigentlich hatte ich alle weggeworfen, aber dieser hatte sich in einem Buch versteckt. Er wollte sich retten, bis ich endlich so weit war, ihn zu verstehen.

 

Meine erste große, unerreichbare Liebe schrieb diesen Brief. Er schrieb, dass er mich liebt. Er sagte, wenn es mir hilft, positive Gedanken zu schicken, dann würde es mir gut gehen, denn er schickt sie andauernd — „heute und immer“. Er bat mich, ihn zu besuchen — aus egoistischen Gründen, wie er sagte. Er wollte mir die Gegend zeigen. Er sagte, dass er nicht viel Zeit für mich hätte, aber wir könnten schon etwas unternehmen.

 

Wie habe ich das interpretiert? Er liebt mich, aber in einer mitfühlenden, menschlichen Art und Weise, wie unsere großzügigen Gefühle für „die Menschheit“. Ihr wisst schon — diese grundlegende Empathie. Ich glaubte nicht daran, dass er mich als Frau lieben könnte. Übrigens hätte er ja kaum Zeit für mich. (Wahrscheinlich meinte er nur, dass er arbeiten musste.)

 

Dieser uralte Brief öffnete mir die Augen. Ihn jetzt zu lesen und zu verstehen, und zu wissen, wie ich ihn damals interpretierte, haut mich einfach um. Unglaublich.

 

Unglaublich wie verzerrt unsere Wahrnehmung sein kann, wenn wir nicht glauben, dass wir liebenswürdig sind. Ich konnte nicht an Liebe glauben, den ich hasste mich selbst. Bis zum heutigen Tag kann ich diese Verrücktheit nicht fassen.

 

Jeder von uns ist liebenswürdig. Aber wir müssen selbst daran glauben!